Die DDR hatte sich jahrelang um ihre politische Anerkennung im Ausland bemüht, das allerdings bis dato ziemlich erfolglos. Bis 1965 war die DDR nur von den 12 Ländern des sozialistischen Lagers anerkannt, allerdings konnte die DDR in diesem Jahr einen ersten außenpolitischen Erfolg verbuchen: Walter Ulbricht wurde bei einem Staatsbesuch in Ägypten mit allen fiir ein Staatsoberhaupt üblichen Ehren empfangen. Eine Vielzahl von Generalkonsulaten und Handelsvertretungen in aller Welt ebenso wie Kulturabkommen und ideologische Aktivitäten deuteten aber schon auf einen gestiegenen außenpolitischen Einfluß der DDR hin. Im Jahre 1969 gab es dann den ersten Erfolg beim Hauptbemühen der DDR, internationale Anerkennung zu erreichen. Es konnten diplomatische Beziehungen zu dem erstem nicht-kommunistischem Land, zu Kambodscha aufgenommen werden. Bis Ende 1970 folgen 12 weitere Staaten der dritten Welt. Diesen Staaten drohte allerdings der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur BRD, die durch die Hallstein-Doktrin die politische Anerkennung der DDR erschweren wollte. Daß die DDR trotzdem Erfolge in der Außenpolitik erringen konnte, lag einerseits daran, daß ihre Wirtschaftskraft wuchs, andererseits stieg das Ansehen der DDR durch die stark betonte radikal antiimperialistische Haltung, die der DDR in der dritten Welt Sympathien einbrachte. Es ist durchaus denkbar, daß die Einrichtung von Triebwagenverbindungen mit zu den Bemühungen der DDR um Anerkennung gehörte. Anfang der siebziger Jahre gelang der große Durchbruch in der Außenpolitik, wobei der Abschluß des Grundlagenvertages, durch den die Beziehungen zur BRD geregelt worden waren, eine große Rolle gespielt haben dürfte. Es wird allerdings durch Experten eingeschätzt, daß die Bemühungen der DDR auch ohne diesen Vertrag früher oder später zum Erfolg geführt hätten. Im Dezember 1972 nahm die DDR jedenfalls kurz nach Unterzeichnung des Grundlagenvertrages zu 20 Staaten, unter anderem auch zu Schweden, diplomatische Beziehungen auf.
Autor: Wolfgang Dat